Am Freitag den 11. April haben sich 370 Menschen getroffen um gemeinsam, im Rahmen einer Fahrraddemo, über die B17 zu fahren. Organisiert wurde diese Demonstration von Fridays for Future im Rahmen eines Globalstreiks. Demensprechend gab es eine Rede von FFF.
Rede
Hallo, schön dass ihr alle da seid, um heute für eine klimagerechte Mobilitätswende zu kämpfen.Und auch schön, dass ihr es alle mit euren Fahrrädern (und Laufrädern) hergeschafft habt. Das ist leider nicht selbstverständlich.In unserer sogenannten “Fahrradstadt” gibt es nämlich immernoch zu viele Hindernisse und Gefahren im Straßenverkehr.
Auch auf unserem alltäglichen schulweg erleben wir das. So zum Beispiel in der Fröhlichstraße. Auf der gibt es mittlerweile immerhin gekennzeichnete Fahrradwege. Doch Fahrradweg ist nicht gleich Fahrradweg. Es macht einen Unterschied, ob uns ein durch Pfosten gesicherter Weg oder eine aufgemalte Linie vor Autos schützt.Wie an vielen anderen Verkehrspunkten in Augsburg gewährleisten diese Linien keine ausrreichende Sicherheit. Autofahrerinnen biegen ohne Rücksicht über den radweg ab, überholen extrem nah und öffnen auf der Parkspur ohne zu schauen ihre Türen quer über die Fahrradspur. An solchen Stellen wäre Präsenz des OA angebracht, doch stattdessen werden ständig Fahrradfahrerinnen wegen Kleinigkeiten kontrolliert.
Unteranderem sieht man daran mal wieder in welchem Verkehrssektor die Politik Prioritäten setzt. (Nicht im Fahrradverkehr und)Sicherlich auch nicht im Bereich des ÖPNV und des Fußverkehrs. Denn auch dort mangelt es an politischem Willen und Investitionen, um unseren Alltag lebenswert zu gestalten.
Wir fordern mehr Platz für Fahrräder und Fußgänger*innen! Dazu gehört eine größere Fußgängerzone, breitere Wege und mehr Fahrradstellplätze.Wir fordern den vermehrten Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, und eine kostenlose Nutzung dieser, denn klimafreundliche Mobilität muss für alle Menschen zugänglich sein. Wir fordern ein Tempolimit von 100km/h auf Autobahnen, 80 km/h auf Landstraßen und 30km/h innerorts. Und am besten wäre natürlich eine autofreie Innenstadt
Und warum das Alles? Es ist wirklich traurig, dass wir das immer noch begründen müssen. Aber gut, dann machen wir es eben nochmal, weil viele Menschen mit Einfluss diese Probleme immernoch ignorieren und der nächsten Generation überlassen. Dieser März war der heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen in Europa. Wir stecken mitten in der klimakrise, eine der größten Sicherheitsbedrohungen unserer Zeit. Daher hat unsere Bundesregierung Klimaziele beschlossen. Für deren Einhaltung werden aber nicht die nötigen Maßnahmen getroffen. Vorallem der Verkehrssektor hinkt diesen Zielen hinterher. Allein das von uns geforderte Tempolimit würde jährlich mehr als 11 Mio tonnen co2 einsparen. Außerdem würde es schwere Unfälle minimieren und Stau vermeiden. Durch die Mobilitätswende würde sich die Luftqualität verbessern, es gäb weniger Lärm und unsere Städte wären attraktiver. Für Kinder und Jugendliche ist es außerdem nur möglich selbsbestimmt unterwegs zu sein, wenn wir endlich einen flächendeckenden und bezahlbaren ÖPNV haben.
Aber jetzt kommt ja eine neue Regierung und ganz viel Geld für eine klimafreundliche Verkehrswende, oder? Nachdem der CDU immer schon Autos am Herzen gelegen haben und sehr wenig Geld in Klimafreundliche Alternativen investiert wurde, haben sie jetzt eine Chance es besser zu machen. Auch die SPD könnte sich als Teil der Regierung darum kümmern, dass sich jeder Mensch ÖPNV leisten kann…Diesen Mittwoch ist der Koalitionsvertag von SPD und Union veröffentlicht worden. Unteranderem steht darin, dass die Preise fürs Deutschlandticket erhöht werden sollen. Es ist auffällig viel und konkret von Straßen und Autoverkehr die Rede. Währendessen wird der Rad und Fußverkehr im gesamten Koalitionsvertag in einem einzigen Satz nebenbei erwähnt..Das Tempolimit soll nicht umgesetzt werden, obwohl im Koalitionsvertrag eindeutig festgelegt wird, dass die Verkehrspolitik sich am Vision-Zero-Konzept orientiert. Bei dem sind Tempolimits auf Autobahnen einer der wichtigsten Punkte. Und da fragt man sich: Wollen sie überhaupt etwas ändern? Liebe zukünftige Regierung, ihr habt noch die Chance, Verantwortung für diese und zukünftige Generationen zu übernehmen. Wir brauchen eine attraktive, erschwingliche und klimafreundliche Infrastruktur!
Zu oft wird das als unmöglich dargestellt. Das ist es nicht! Lasst uns ein Beispiel an Städten wie Kopenhagen oder Amsterdam nehmen. Dort hat ein Umdenken stattgefunden und es wurde erfolgreich in die klimafreundliche Mobilitätswende investiert. Und ja wir machen kleine Schritte darauf zu. Natürlich sind das auch schon Erfolge. Aber was wir brauchen ist ein struktueller Wandel zu klimafreundlicher und sozialer Mobilität!
Um uns dafür einzusetzen demonstrieren wir heute und dafür müssen wir auch in Zukunft präsent bleiben! Wir werden nicht aufhören für Umweltschutz und Klimagerechtigkeit zu kämpfen!
Die nächsten Aktionen sind bereits geplant: Am 3.Mai findet eine demo gegen gasbohrungen in Reichling statt. Dafür organisieren wir einen Bus zur gemeinsamen Anreise (Die Infos dafür folgen in den sozialen Medien). Am 11.mai ist die 9.Kidical Mass. Treffpunkt dafür ist 14uhr30 bei der citygalerie. Am 18. Mai startet in München die Radsternfahrt.Da könnt ihr euch auch gerne anschließen. Den Termin für die radlnacht könnt ihr euch auch schon merken. Und zwar den 19.7..Außerdem gibt es auch jeden letzten Freitag im Monat die Critical Mass, eine gemeinsame Fahrradtour durch die Stadt.
Wir würden uns sehr freuen euch dort alle wiederzutreffen. Und natürlich könnt ihr auch supergerne mitorganisieren. Für das Fridaysforfuture-Plenum treffen wir uns jeden Dienstag um 18 Uhr in der SJR-Villa. Auch ist wieder ein Klimacamp in Planung. Falls ihr Lust habt, dabei zu unterstzützen, wir treffen uns am 22.April um 18 Uhr in der Villa des SJR.
Also schließt euch zusammen, seid laut und gemeinsam kämpfen wir für eine Zukunft für uns alle!
(Spruch: “Motor aus, Fahrrad fahrn , für das Klima, Bus und Bahn!”?)
Im Anschluss an die Rede wurde los geradelt.
Es ging über die B300, die Haunstetterstraße zur B17. Das war natürlich das Highlight! Wir konnten endlich mal sicher auf einer Straße fahren! Wenn doch nur alle Radwege so wären. Zurück ging es durch die Innenstadt. Am Startort wieder angekommen wurden die Forderungen und wünsche noch mit Straßenkreide verbildlicht. Außerdem hat der Antikapitalistische Klimatreff ein Solifoto für die Letzte Generation aufgenommen, von der jetzt 5 Mitglieder*innen wegen dem Vorwurf der Gründung einer Kriminellen Vereinigung angeklagt wurden.
Der Abbau war zügig und anschließend ging es noch in einen gemütlichen Part über.