10 Jahre Pariser Klimaabkommen und was ist passiert? Milliardäre sind reicher geworden und erreichtes wird zurück gedreht. Außerdem wurde die 1,5 Grad Grenze gerissen. Und nicht nur das, auch viele weitere Krisen belassten die Menschen.
All das nahmen Klimaaktivist*innen zum Anlass und Organisierten eine Veranstaltung, die zeigt wie Milliardäre die Welt verbrennen. Anschließend soll es einen Trauermarsch geben. Mit der Aktion wollen sie sich den Aktionen von XR anschließen, die in ähnlicher Form in ganz Deutschland verschiedene Aktionen organisiert hatten.
Gesagt getan.
Die Veranstaltung hat mit einer Rede angefangen. In mitten der Rede haben die Milliardäre die Erde mit Öl beschmiert und angezündet.
Die Pressemitteilung dazu findet ihr hier.

Die Rede findet ihr hier.
Rede 10 Jahre Pariser Kliaabkommen
Verpasste chancen - alles scheiße #
Heute vor 10 Jahren wurde das Pariser Klimaabkommen beschlossen. Vor 10 Jahren wurde uns die Hoffnung gegeben, dass die Mächtigen sich bemühen. Es wurde klar gemacht was zu erreichen ist. 1,5 Grad - mehr Erhitzung wollen sie nicht zulassen. Denn allen ist klar: Wenn die Welt sich weiter erhitzt, dann bedeutet das unendlich viel Leid. Leid für Menschen im globalen Süden, Leid überall vor allem für die Menschen, die am wenigsten zur Verursachung der Klimakrise beigetragen haben. Vor 10 Jahren hatten viele Menschen Hoffnung, dass mit dem Pariser Klimaabkommen ein Weg aus der Klimakrise gefunden wird; Aber eines war von Beginn an klar: die Ziele können nur erreicht werden, wenn wir das fossile System hinter uns lassen!
Aber wo waren die versprochenen “Bemühungen, den Temperaturanstieg auf 1,5°C zu begrenzen”? Warum gibt es noch immer keinen weltweiten Fahrplan zum Ausstieg aus fossilen Energien? Nichtmal die Europäischen Pläne sind ausreichend! Die 10 Jahre seit dem Pariser Klimaabkommen wurden zu 10 Jahren voll leerer Versprechen. Die Treibhausgasemmissionen steigen immer weiter und weiter. Der CO2-Gehalt in der Atmosphäre steigt so schnell wie nie zuvor - auch weil die natürlichen CO2-Senken immer weniger Treibhausgase aufnehmen können. Wälder, die CO2-Senken waren, entwickeln sich zu CO2-Quellen; Meere, die bisher ein Viertel der CO2-Emissionen aufgenommen haben, können immer weniger CO2 aufnehmen. Die Klimakrise wird immer schlimmer, und eigentlich ist es jetzt schon schlimm genug. Die 10 heißesten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen sind die letzten zehn Jahre. Es gibt unzählige Naturkatastrophen. Allein in Europa haben wir ettliche Fluten, Dürren, Hochwasser, Hitzewellen und sogar Tornados. Der Sachschaden wird auf mehrere Doppelwums geschätzt. - Zur Erinnerung ein Wumms ist nach Scholzer Rechnung 100 Mrd Euro. - von dem ganzen Leid möchte ich gar nicht reden. Wenn wir uns anschauen wer dafür verantwortlich ist, dann können wir ohne Probleme sagen: Es sind die reichsten 10-Prozent auf der Erde, die die für 2/3 der Emissionen verantwortlich sind. Und ja, das schließt auch uns durchschnittliche deutsche mit ein. Doch selbst wenn wir uns bemühen, dann werden wir durch unsere Konsumentscheidungen nicht viel verbessern. Wir brauchen die großen Hebel. Diese Hebel befinden sich in der Wirtschaft und in der Politik. Doch die Wirtschaft wird in unserem System nicht selbstständig Handeln, denn das würde ihren Profit verringern. Daher muss die Politik handeln. Nicht im Sinne der Wirtschaft, sondern im Sinne der Menschen! (und langfristig bringt das auch der Wirtschaft mehr)
Doch aktuell handelt die Politik auf allen Ebenen im Interesse der fossilen Konzerne und im Interesse der Reichen:
- das bayrische Klimschutzgesetz wird abgeschwächt, Klimaziele werden verschoben
- der ÖPNV/Das Deutschlandticket wird teurer, die Luftverkehrssteuer wird gesenkt und Autobahnen werden ausgebaut
- die EU schwächt ihre Klimaziele, verschiebt die Ausweitung des Emissionshandels und plant Deregulierung auf Kosten von Umwelt, Klima und Menschenrechten
Milliardäre (und fossile Konzerne/fossile Lobby) vernichten unsere Welt #
Die letzten 10 Jahre konnten wir so gut beobachten wie sich genau diese Politik von einzelnen Milliardären, von der Wirtschaft, hat steuern lassen. Merz oder Trump zeigen regelmäßig, dass sie gerne die Gehilfen der Musks, Klattens oder Quants sind. Und so können wir mit ruhigen Gewissen sagen, dass Milliardäre die Welt verbrennen.
— Oh wait - hier sieht man es, wie sie die Welt mit Ihrem Öl besudeln —
In 90 Minuten stoßen die reichsten 50 Milliardäre mehr CO2 aus als der weltweite Durchschnitt der Menschen in seinem ganzen Leben. Sie haben nicht nur einen extrem hohen Anteil an den Emissionen, nein sie sorgen mit Hilfe ihres absurden Vermögens auch dafür, dass die Politik nichts dagegen tut. Sie sorgen sogar dafür, dass sie noch mehr obszönen Reichtum anhäufen können!
Bei der Weltklimakonferenz COP 30 in Belem waren 1600 Lobbyist*innen fossiler Konzerne. Kein Land - abgesehen vom Gastgeber Brasilien- konnte eine so große Delegation zur Weltklimakonferenz schicken.
Zehn Jahre nach dem Pariser Klimaakommen sehen wir weiterhin, dass Konzerne, die Öl und Gas ausbeuten, nur auf ihren Profit achten. Und das zeigen sie auch ganz offen, wenn z.B. Shell seine Greenwashing-“Klimaziele” wieder abschwächt. Wieso behauptet der Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie, dass Ölförderung in Deutschland “umweltpolitisch einen hohen Wert” habe? Warum schwächen Ölkonzerne wie bp und Shell ihre Klimaziele wieder ab, um höhere Gewinne zu erreichen und Aktionäre zu belohnen? Wir können uns nicht länger einreden, dass die Konzerne, die weiter neue Öl- und Gasvorkommen ausbeuten, jemals dazulernen werden. Sie sind weiterhin versessen auf ihre fossilen Geschäftsmodelle. Sie wollen Reichtum, der auf Armut anderer basiert. Nur 36 fossile Konzerne sind für die Hälfte aller Treibhausgasemissionen verantwortlich.
Die Milliardäre und fossilen Blockierer verbrennen unsere Welt (Milliardäre verbrennen die Welt).
Innerhalb von nur 10 Jahren hat sich die Erde um 0,4° C erhitzt. Gleichzeitig haben die Milliardäre ihr Vermögen seitdem mehr als verdoppelt. Die einen verlieren ihre Lebensgrundlagen. Die anderen fliegen ins All. Für wenige, sehr reiche Menschen geht es nur um noch mehr Profit und Luxus. Währenddessen müssen sich viele Menschen fragen, wie sie ausreichend Trinkwasser beschaffen oder wie sie genug Lebensmittel bekommen, wenn Felder wegen der steigenden Meeresspiegel versalzen und rießige Seen austrocken.
Es wird gesagt, es brauche Wachstum und Fortschritt und gleichzeitig sterben Menschen und Tiere und Natur wird zerstört.
Es trifft die Mehrheit der Menschen, für den Profit von wenigen.
Diese Egoisten haben sich mit ihrer Macht eine Welt geschaffen, die es ihnen erlaubt, ungestört weiter zu machen. Sie platzieren sich selbst in Ämtern und verkaufen es als Einbringen von Expertiese. Doch wir sehen. Sie können vor allem Menschen und Natur ausbeuten. Nachhaltig und damit sinvoll können sie nicht arbeiten.
Deswegen werden jährlich immer noch über 57 Gigatonnen CO2-äquivalente ausgestoßen. Deswegen wird uns eine fossile Normalität eingeredet. Deswegen wollen Reiche und fossile Konzerne, dass wir glauben, dass Veränderung sowieso nicht mehr möglich sei.
Ja, es ist frustrierend, wenn wir sehen, wie die Welt brennt, wenn wir sehen, wie Ökosysteme kaputtgehen, Gletscher schmelzen, Wälder brennen; wenn wir sehen wie die, die am wenigsten dazu beigetragen haben, am schlimmsten von den Katastrophen betroffen sind, wenn wir sehen, dass die 1,5°-Grenze nicht eingehalten wird. Aber es darf nicht bedeuten, dass wir aufgeben, uns für den Erhalt der Lebensgrundlagen einzusetzen
Trauer verarbeiten #
Wir nehmen heute also symbolisch Abschied vom 1,5° Grad Ziel.
(Lasst uns nun eine Trauerminute machen)
Wir trauern also um das Überschreiten der 1,5° Grad Grenze, die letztes Jahr das erste mal überschritten wurde und vermutlich dauerhaft überschritten bleibt. Wir trauern auch um den ersten Kipppunkt, der überschritten ist und dazu führen wird, dass alle riffbildenden Korallen sterben werden. Und wir trauern auch um die vielen Menschenleben, die die Klimakrise und insbesondere das Nicht-Handeln von Politikern und Politikerinnen kosten wird. Und ganz besonders trauern wir somit um das Pariser Klimaabkommen, das nun kaum mehr einzuhalten ist.
Für viele Menschen ist das alles sehr belastend, uns belastet es und vermutlich auch euch. Wir wollen euch zeigen, dass es ok ist, zu trauern, dass es ok ist, zu weinen und dass es ok ist, sich mal zurück zu ziehen. Wenn wir aktuell fast tagtäglich neue schlechte Nachrichten hören, die Klimaziele weiter abgeschwächt werden und lang erkämpfte Projekte wieder zunichte gemacht werden, dann ist es doch logisch, dass wir traurig sind. Doch das Schöne ist: ich und du, wir sind nicht alleine, wir sind viele und wir können gemeinsam trauern. Wir werden folgend also einen Trauermarsch durch die Stadt machen (wenn euch das oder etwas anderes in irgendeiner Weise triggert, dann meldet euch bitte bei den Ordnerinnen! (das evtl. eher schon vor der Rede bei der Eröffnung der Versammlung sagen?)) Durch der Trauermarsch durch die Stadt zeigen wir den Menschen um uns herum, dass es um unsere Welt gerade nicht so gut steht. Wir zeigen damit auch, dass wir handeln müssen, um weitere Klimaschäden und humanitäre Katastrophen zu verhindern!
Wir machen weiter! #
Auch wenn wir heute hier sind, um über die fortschreitende Erderhitzung und die Verfehlung der Klimaziele zu trauern, können wir diese Trauer nutzen. Denn für uns ist eines ganz klar: Wir machen weiter! Wir werden uns nicht zurückziehen, wir werden nicht aufhören, wir bleiben laut! Denn für uns ist klar, jedes hundertstel Grad, das wir einsparen ist ein Gewinn. Jedes hundertstel Grad, das wir einsparen, kann tausende Menschenleben retten. Und um das nicht zu vergessen, werden wir nicht aufhören, die Politik zum Handeln zu bewegen.
Anstatt weiter leere Versprechen zu geben und zu behaupten, man würde die 1,5°Grenze noch einhalten, sollte die Politik eingestehen, dass sie viel zu wenig gehandelt hat, und dadurch viel Schaden und Leid entstanden ist - und dann als Konsequenz daraus ziehen, dass die am meisten von der Klimakrise Betroffenen unterstützt werden müssen, und dass ein echter Politikwechsel hin zu wirksamem Klimaschutz notwendig ist.
Darum werden wir uns weiter für eine Verkehrswende einsetzen, die Menschen im Blick hat, nicht Autos. Wir fordern weiter eine Wärmewende, die sozialgerecht ist und Heizen nicht zu einem Luxus macht. Wir unterstützen eine Bauwende, die natürliche Rohstoffe in den Vordergrund setzt und in der Wohnen ein Grundrecht ist. Und ich könnte so noch den ganzen Abend weiter machen. Aber in kurz: Wir setzen uns weiter ein für eine sozialgerechte Transformation hin zu einer Klimagerechten Welt!
Wir wollen eine Welt, in der das Leben mehr zählt als der Profit. Wir wollen eine bewohnbare Erde auch für zukünftige Generationen hier und überall. Wir wollen Solidarität mit Menschen, die schon jetzt schlimmer als wir von den Katastrophen betroffen sind, und mit Menschen, die vom fossilen System ausgebeutet werden.
Also auch wenn es oft schwer erscheint. Wenn uns allen manchmal die Kraft und die Energie fehlt und es scheint als würden wir immer wieder mal 10 Schritte zurück machen, müssen wir uns vor Augen führen, was wir als Klimabewegung schon alles erreicht haben (: Klimaziele wurden verschärft, der Ausstieg aus Kohle wurde besiegelt, das Vebrenner aus wurde verabschiedet und vieles mehr.) Also bleibt mutig und verliert nicht die Hoffnung! Wir haben uns und gemeinsam werden wir weiter einfordern, was uns allen zusteht: Eine lebenswerte und gerechte Zukunft für alle!
Danach ging es mit einem Sarg durch die Stadt. Es war eher eine stille Demo, ab und zu wurde den Passan*innen die Botschaft erklärt.
Rede des Trauermarsch
Wir gehen heute - genau 10 Jahre nach dem Beschluss des Pariser Klimaabkommens - als Trauermarsch durch die Stadt. Denn die im Pariser Klimaabkommen vereinbarte 1,5°-Grenze wird überschritten - die Politik hat bei weitem nicht genug gehandelt. Durch die fortschreitende Klimakrise wird unglaublich viel Zerstörung und Leid verursacht. Darauf wollen wir mit dem Trauermarsch aufmerksam machen. Wir wollen zeigen, dass endlich Klimaschutz notwendig ist, und wir das fossile System hinter uns lassen müssen, um noch schlimmere Schäden und Verluste durch den Klimawandel zu verhindern. Während wir trauern, weil die 1,5°-Grenze überschritten ist und die Klimakrise so viel Leid und Ungerechtigkeit verursacht, fordern wir entschlossen mehr Klimaschutz, weil jedes 10tel Grad Erderwärmung, dass wir verhindern, tausende Menschenleben retten kann.
Außerdem wurde auch ein Lied immer wieder widerholt und gemeinsam gesungen.
Song We need to rise up
We need to wake up
We need to wise up
We need to open our eyes
And do it now, now, now!
We need to build a better future
And we need to start right now
We’re on a planet
That has a problem
We’ve got to solve it, get involved
And do it now, now, now!
We need to build a better future
And we need to start right now
Make it greener
Make it cleaner
Make it last, make it fast
And do it now, now, now!
We need to build a better future
And we need to start right now
No point in waiting
Or he-si-tating
We must get wise, take no more lies
And do it now, now, now!
We need to build a better future
And we need to start right now
Als Abschluss wurde dazu eingeladen, dass sich über diese schweren Zeiten ausgetauscht wird.