Pressemitteilung von Fridays for Future Augsburg am 11.04.25: #
Am Freitag Nachmittag hatte Fridays for Future Augsburg im Rahmen des globalen Klimaaktionstags zu einer Fahrraddemonstration über die B17 aufgerufen. Zur Demonstration kamen 370 Menschen, die auf die Notwenigkeit einer klimafreundlichen und sozial gerechten Mobilitätswende aufmerksam machten.
Obwohl die Internationale Energie Agentur (IEA) in ihrem neuen Bericht die verpasste Energiewende im Mobilitätssektor in Deutschland explizit kritisiert, sind im Entwurf des neuen Koalitionsvertrags kaum Maßnahmen zu finden, die die Mobilitätswende weiter voranbringen [1]. Anstatt diese Kritik anzunehmen und entsprechend zu handeln, wird die Pendlerpauschale erhöht, kein Tempolimit geplant und anstatt einer klaren Absage an Verbrennermotoren auf sogenannte “Technologieoffenheit” gesetzt [2].
“Wir waren heute mit 370 Menschen für eine klimafreundliche und sozial gerechte Mobilitätswende auf der Straße, denn dieser Koalitionsvertrag zeigt, dass weder Union noch SPD die Klimakrise als die zentrale Bedrohung begriffen haben, die sie darstellt. Wir werden weiter gegen diese fossile Realitätsverweigerung auf die Straße gehen und klarmachen, dass wir Klimazerstörung nicht hinnehmen!” so Felix Strobel von Fridays for Future Augsburg.
Auch in den kommenden Wochen rufen weitere Gruppen zum gemeinsamen Radeln für die Mobilitätswende auf: Am 11.05. findet die Kidical Mass, die bunte Fahrradparade für Familien, statt, und am 19.07. die Radlnacht als Demonstration über die B17 für eine bessere Radinfrastruktur in Augsburg. Der Protest richtet sich nicht nur an die neue Bundesregierung, auch von der Stadt fordern die Demonstrierenden einen stärkeren Fokus auf den Ausbau von ÖPNV, Fuß- und Radwegeinfrastruktur.
“Verkehrsuntersuchungen belegen, dass gut ausgebaute und sichere Radwege wesentlich dazu beitragen, dass mehr Menschen Rad fahren [3]. Das werden wir auch bei der Kidical Mass am 11.05. und der Radlnacht am 19.07. wieder zeigen!”, so Anja Mayer vom ADFC Augsburg.
Die Reihe an Demonstrationen zur Vekehrswende läutet das letzte Jahr des Radvertrags ein. Dieser Vertrag wurde 2021 zwischen der Stadt Augsburg und dem Bündnis “Fahrradstadt jetzt” geschlossen. Darin hat sich die Stadt verpflichtet, bis Juli 2026 verschiedene Projekte für eine bessere Fahrradinfrastruktur umzusetzen. Manche dieser Projekte sind schon umgesetzt, einige andere, wichtige, noch nicht [4]. Die Aktivist*innen wollen darauf aufmerksam machen, dass mit dem Abschluss des Vertrags Augsburg nicht automatisch zu einr Fahrradstadt wird. Andere europäische Städte, wie Kopenhagen und Paris, werden als Vorbild genannt.
“Wir machen uns stark für die Interessen junger Menschen an einer Zukunft mit sinnvollen Lösungen. Während Städte wie Paris sich im Eiltempo im Interesse ihrer Bewohner*innen umgestalten [5], ersticken wir im Smog von alten Technologien. Die vorgeschobenen Scheinargumente, warum dies in Deutschland und auch insbesondere in Augsburg nicht möglich wäre, und die Mutlosigkeit gleichen eim Trauerspiel.” erklärt Leonice Zelle von Fridays for Future Augsburg.
Quellen:
[1]
https://iea.blob.core.windows.net/assets/7fea0ad0-1cc1-45e9-810b-2d602e64642f/Germany2025.pdf (S.38)
[2]
https://fragdenstaat.de/dokumente/258046-koalitionsvertrag-cdu-csu-spd-2025-entwurf/
[3]
https://tu-dresden.de/tu-dresden/newsportal/news/wie-wird-radfahren-sicherer-und-attraktiver-gute-frage-ueber-fahrradforschung-an-der-tu-dresden-2
[4]
https://www.augsburg.de/buergerservice-rathaus/verkehr/radverkehr/radvertrag
[5]
https://paris-blog.org/2024/06/01/paris-capitale-mondiale-du-velo-die-welt-hauptstadt-des-fahrrad-fahrens/