Klimacamp im Wittelsbacher Park veröffentlicht Programm #
Vom 18.06-22.06 wird es wieder ein Klimacamp in Augsburg geben. Dieses mal wird es im Wittelsbacher Park stattfinden. Vor Ort gibt es ein dichtes und vielfältiges Workshop-Programm: von Ursachen und Grundlagen der Klimakrise bis zum Kennenlernen von Möglichkeiten, für Klimagerechtigkeit aktiv zu werden. Die Aktivist*innen wollen mit dem Klimacamp der Klimakrise den Raum geben, den Politiker*innen ihr nicht geben.
“Viele Menschen machen sich große Sorgen, weil die Politik die Klimakrise nicht ernst nimmt. Deswegen haben wir ein 4-tägiges Workshop-Programm geplant, in dem die Menschen über die Ursachen der Klimakrise lernen und erfahren, wie sie selbst für Klimagerechtigkeit politisch aktiv werden können” erklärt Benigna Gruber. Das Ziel des Camps ist es, einen Raum für Austausch, Kreativität und Vernetzung zu schaffen und Menschen die Möglichkeit zu geben, sich in den politischen Diskurs einzubringen. “Wir wollen, dass Menschen die BP-Lüge des CO2 Fußabdruck vergessen und stattdessen erkennen, dass die Klimakrise nur durch das politische Steuern der größten Einflussfaktoren aufgehalten werden kann und wie politische Partizipation abseits von Wahlen und Parteien stattfinden kann.”
Im Klimacamp soll die Utopie von klimafreundlichem und solidarischem Leben erlebbar gemacht werden, dazu gehören auch verschiedene selbstorganisierte Bildungsformate, gemeinsames Lernen und die Mitgestaltung des öffentlichen Raums, die im Programm des Klimacamps umgesetzt werden.
Das Programm ist öffentlich, für alle zugänglich und auch für Menschen ohne Vorwissen geeignet. Jeden Tag gibt es vier Workshop-Slots, in welchen verschiedene klimaaktive Gruppen unterschiedliche Workshops zu vielfältigen Themen anbieten. Von den Grundlagen einzelner Sektorziele bis hin zu den unterschiedlichen Möglichkeiten des Aktivismus ist alles dabei. Das Ziel soll es sein zu zeigen, dass es für alle ein interessantes Thema und die passende Form der politischen Beteiligung gibt.
Das Programm zeigt einerseits Ursachen der Klimakrise, beispielsweise wenn es am Samstag um den größten CO2-Emittent Deutschlands - den Zementhersteller Heidelberg Materials -, oder den Zusammenhang der Klimakrise mit Herrschafts- und Machtstrukturen geht. An diesem Tag wird auch der Einfluss der Klimakrise auf das menschgemachte Artensterben aufgezeigt. Damit Menschen selbst politisch aktiv werden können, gibt es am Donnerstag eine Einführung das Versammlungsrecht, in der Erklärt wird wie Demonstrationen angemeldet werden und was die Rechte und Pflichten auf einer Demonstration sind. Auch lokalte Themen werden in Workshops behandelt und direkt bearbeitet. Wie die Zukunft des Lechs mit dem Projekt “Licca Liber” aussieht oder wie die Verkehrswende in Augsburg vorangetrieben werden können erfahren Interessierte am Donnerstag und Samstag. Der Nahverkehr der Zukunft, wie ihn Augsburg haben könnte, und wie lokale Themen in die kommunale Politik eingebracht werden können wird anhand von Beispielen am Freitag vorgestellt. Da Kommunikation im Aktivismus besonders wichtig ist, wird es am Freitag mehrere Programmpunkte dazu geben. Themen wie die Gefahren der digitalen Kommunikation oder Kommunikation im öffentlichen Raum und mit der Presse werden Themen sein zu dem sich Besucher*innen bilden und Austauschen können.
Weil die Klimakrise auch eine psychische Belastung für viele Menschen ist, wird es am Sonntag einen Workshop zum emotionalen Umgang mit der KLimakatastrophe geben.
Die Aktivist*innen betonen aber auch, dass ihnen wichtig sei, sich zu vernetzen, sich besser kennenzulernen und sich auch emotional austauschen zu konnen. Zusätzlich gibt es drei mal täglich kostenlose Malzeiten, die vor Ort gemeinsam gekocht werden. Jeder Tag wird mit einem bunten Abendprogramm, aktivitischen Filmen und Diskussionsabenden abgerundet. Am Tag der Eröffnung, Mittwoch den 18.06. 18:00 Uhr, wir es nach einem Gemeinsamen Abendessen um 20 Uhr ein Konzert der Band Wollstiefel geben. Das gesamte Programm ist auf der Website https://klimacamp-augsburg.de/programm aufgeführt.
Als Motivation für die Planung des Klimacamps beschreiben die Aktivist*innen, dass der Klimakrise kaum Beachtung geschenkt wird, obwohl diese in Deutschland wie auch in Augsburg immer deutlicher zu spüren ist - sei es die Überschwemmungen vergangenen Jahres in Süddeutschland oder die fast monaltich neuen Hitzerekorde. So betont Felix Strobel, “Es ist erschreckend wie wenig aktuell über die Klimakrise gesprochen wird. Das muss sich dringend ändern. Denn mit dem aktuellen Kurs der Bundesregierung, welche neue Gasbohrungen fördern möchte und die Klimakrise in keinster Weise angemessen addressiert, werden wir mit Vollgas auf eine Katastrophe zusteuern. Es ist Zeit, dass die Politik endlich angemessen handelt.”
Das Klimacamp, welches vom 18.06-22.06 im südlichen Teil des Wittelbacher Parks stattfindet, soll ein Ort für Gemeinschaft und Austausch fungieren und Menschen dazu motivieren, sich mit der Klimakrise auseinander zu setzen und sich auch selbst mehr zu engagieren. Dabei soll der Spaß und das Gemeinsam nicht zu kurz kommen.