Pressemitteilung von Fridays for Future Augsburg am 22.08.25: #
Während aktuell in Reichling die umstrittene Probebohrung nach fossilem Erdgas stattfindet, kündigt Fridays for Future an, am 20.09. deutschlandweit unter dem Motto „Exit Gas – Enter Future“ gegen die Nutzung und Förderung von fossilem Erdgas – in Reichling, in der Nordsee und weltweit – zu demonstrieren. Auch Fridays for Future Augsburg hat für Samstag, den 20.09. um 14 Uhr eine Demonstration am Königsplatz angekündigt.
Damit beteiligt sich Fridays for Future am globalen Aktionswochenende vom 19. -21. September unter dem Motto „Draw the Line“: Vor dem Hintergrund der UN-Vollversammlung in New York und sechs Wochen vor der UN-Klimakonferenz in Brasilien zeigen Aktivist*innen weltweit, dass Politik, die die Klimakrise nicht ernst nimmt, so nicht weitergehen kann. Es soll ein Zeichen für Klimagerechtigkeit, für saubere Energie und eine lebenswerte Zukunft gesetzt werden [1].
„Wir sehen jedes Jahr neue Hitzerekorde, Überschwemmungen und Dürren. Weltweit spüren Menschen die Klimakrise schon hautnah und trotzdem nimmt die Politik die Klimakrise nicht ernst, sondern befeuert sie durch neuen Abbau fossiler Rohstoffe weiter. Wir müssen handeln und zwar jetzt!“, so Jakob Denzler von Fridays for Future Augsburg.
Die Bundesregierung plant, Gaskraftwerke mit einer Leistung von 20GW neu zu bauen, ohne Berücksichtigung ob diese bis zum Jahr 2045 auf erneuerbare Energien umgestellt werden können [2], und will „das Potenzial konventioneller Gasförderung im Inland nutzen“ - und Gasbohrungen in Reichling und in der Nordsee unterstützen [3].
Dies kritisiert Leonice Zelle: „Anstatt konsequenten Klimaschutz voranzutreiben, hat die neue Bundesregierung entschieden, Gasbohrungen auszuweiten und neue Gaskraftwerke in Betrieb zu nehmen. Es kann doch nicht sein, dass in einer Zeit, wo wir wissen, dass die 1,5-Grad-Grenze nicht mehr erreichbar ist, weiter in fossile Energien investiert wird. Wir haben die Lösungen und wir dürfen nicht länger warten, sonst steuern wir gerade aus in eine Katastrophe.“
Die 1,5-Grad-Grenze wurde im Rahmen des Pariser Klimaabkommens zwischen 195 Staaten geschlossen. Es hat zum Ziel, dass jeder einzelne Staat sich an der Dekarbonisierung, einer Klimaanpassung und die Umlenkung von Finanzströmen hin zu nachhaltigen Investitionen, beteiligt [4]. Sollte die Grenze von 1,5 Grad überschritten werden, so haben sich die Staaten immer noch verpflichtet, die Erhitzung auf deutlich unter 2 Grad zu beschränken, da jedes Zehntel Grad Erhitzung die Folgen der Katastrophe verschlimmert, was tausende Tote kosten würde.
„Wir haben uns in Paris geeinigt, die Erderhitzung deutlich unter 2 Grad zu halten. 1,5 Grad war das Ziel. Dass die Bundesregierung uns dieses Versprechen brechen lässt, enttäuscht uns zutiefst. Vor kurzem hat sogar der IGH festgestellt, dass Klimaschutz ein Menschenrecht ist und wir – als Gesellschaft – dazu verpflichtet sind, unser Mögliches zu tun. Wir schämen uns für das, was unsere Bundesregierung gerade macht und auch dafür was sie nicht macht.“ prangert Felix Strobel von Fridays for Future Augsburg an.
Um den Fokus auf die globale Ungerechtigkeit der Kimakrise zu legen, schließt sich Fridays for Future dem globalen Aktionswochenende an, deshalb findet der Streik an einem Samstag und nicht an einem Freitag statt.
Quellen: #
[1]
https://350.org/draw-the-line/
[2]
https://www.morgenpost.de/politik/article409130918/ein-habeck-vorhaben-laesst-die-wirtschaftsministerin-links-liegen.html
[3]
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/bundeskabinett-gasfoerderung-borkum-100.html
[4]
https://www.bmz.de/de/service/lexikon/klimaabkommen-von-paris-14602