Milliardäre verbrennen die Welt und Trauermarsch

Pressemitteilung von Klimaaktivist*innen am 10.12.2025 #

Am 12.12. erinnern Klimaktivist*innen mit einer besonderen Demonstration um 16:30 am Königsplatz an das zehnjährige bestehen des Pariser Klimaabkommens. In einer symbolischen Performance werden von fossilen Unternehmen gesponsorte Milliardäre eine Weltkugel anzünden. Im Anschluss wird es einen Trauermarsch durch die Innenstadt geben, der an das Leid vieler tausender Betroffener und das Versagen der Politik erinnern soll. Vor genau zehn Jahren wurde im Pariser Klimaabkommen beschlossen, die Erderhitzung auf 1,5° zu begrenzen, dieser Wert wurde im Jahr 2024 jedoch erstmals überschritten [1]. Mit dieser Demonstration schließen sich die Klimaaktivist*innen den Bundesweit stattfindenden Aktionen von Extinction Rebellion an. Nicht nur in Augsburg, auch in München, Berlin und weiteren Städten wird es einen Trauermarsch und symbolisch brennende Erdkugeln geben [2].

Milliardäre vernichten unsere Lebensgrundlagen #

Zu Beginn der Versammlung werden die Aktivist*innen sysmbolisch eine Erde verbrennen. Dies wird geschehen, indem Menschen, verkleidet als Elon Musk, Donald Trump oder Friedrich Merz sowie als fossile Firmen, eine Weltkugel mit Fakeln anzünden. “Wir zünden diese Erde an, um symbolisch zu zeigen, wie Milliardäre und Politiker*innen unsere Welt gerade auf den Abgrund zusteuern. Wir machen sichtbar, was viele Menschen nicht sehen wollen - Milliardäre sind die Treiber der Klimakrise und sie müssen in Verantwortung gezogen werden!”, so Klimaaktivistin Leonice Zelle. Die Aktivist*innen wollen mit ihrer Aktion auf die aktuell akute Klimakrise aufmerksam machen, indem sie die Verantwortlichen öffentlich als die Auslöser der Klimakrise darstellen. Sie machen damit deutlich, dass es besonders die reichen Menschen sind, die die Klimakrise anheizen, indem sie zu viel Geld und damit zu viel Macht besitzen. Die Klimaaktivist*innen wollen mit ihrer Aktion die Politik zum Handeln aufrufen und fordern eine angemessene Besteuerung von Milliardären.

Trauer verarbeiten #

Nach der symbolischen Verbrennung der Erde wird es einen Trauermarsch mit einem geschmückten Sarg geben. Damit nehmen die Aktivist*innen Abschied von der 1,5°-Grenze, die 2024 das erste mal überschritten wurde und vermutlich dauerhaft überschritten bleibt. Da CO2 als eine der Hauptursachen bis zu 1000 Jahre in der Atmosphäre bleibt, ist diese katastrophale Erderhitzung auch nicht wieder umkehrbar [3]. Für Deutschland bedeutet das häufigere und heftigere Hitzewellen, Überschwemmungen und Dürren [4]. Doch im globalen Süden bedeutet das, dass viele Landflächen nicht mehr bewohnbar sind und sich zu lebensfeindlichen Gebieten entwickeln [5]. “10 Jahre nach dem abschließen des Pariser Klimaabkommens sind wir immernoch auf dem Weg in eine Welt, die unendlich vielen Menschen Leid bringt. Dabei wissen wir, wie wir dieses Leid verhindern können.” erklärt Raphael Reuter. Für Menschen, die sich täglich mit der Klimakatastrophe beschäftigen, Mitgefühl für ihre Mitmenschen haben und die Folgen kennen, kann das ein großer Grund zur Trauer sein. Dieser Trauer wollen die Aktivist*innen Ausdruck verleihen indem sie mit einem Trauermarsch durch die Stadt auf das Leid durch die nicht ausreichenden Maßnahmen der Regierungen hinweisen.

Wir machen weiter #

Denn obwohl die 1,5°-Grenze nicht eingehalten wird, machen die Aktivist*innen weiter: “Oft wird das Überschreiten der 1,5°-Grenze als Scheitern der Klimabewegung bezeichnet, aber im Gegenteil: Die Politik ist an ihrem profitorientierten Handeln im Interesse fossiler Konzerne gescheitert. Um so wichtiger ist es, dass die Klimabewegung weiter laut ist, um ein politisches Umdenken und sozial gerechten Klimaschutz einzufordern.” stellt Jakob Denzler klar. Es lohnt sich weiterzumachen um jedes weitere Zehntel Grad Erderwärmung zu verhindern. Jedes weitere Zehntel Grad könnte tausende Menschenleben kosten. [6] Die Aktivist*innen sehen es als essenziell, dass Politiker*innen ehrlich eingestehen, dass bisher zu wenig gehandelt wurde [7]. Diese Einsicht sei eine Voraussetzung dafür, Kimaschutz endlich ausreichend ambitioniert anzugehen. “Wir wissen, wie wir noch mehr Klimatote verhindern können! Wir müssen raus aus den fossilen Energien anstatt auf zukünftige Technologien zu hoffen. Wir müssen die Staaten des globalen Südens dabei unterstützen, Klimaresilienz aufzubauen, anstatt diese weiter auszubeuten. Wir brauchen einen sozialverträglichen Umbau unserer Wirtschaft anstatt die Förderung von klimaschädlichen Unternehmen. Es gibt noch Vieles für das wir kämpfen können!” ergänzt Felix Strobel. Aktuell steuert die Weltgemeinschaft auf eine Klimaerhitzung um 2,8° zu [8]. Das UN-Klimasekreteriat schätzt, dass die Erderhitzung auf 2,5° begrenzt werden könnte, wenn alle Klimaziele auch tatsächlich umgesetzt werden würden [9]. Dies zeigt, dass ambitioniertere Klimaschutzpolitik wirksam sein kann und ehrgeizigere Ziele notwendig sind

Quellen #

[1] https://wmo.int/media/news/wmo-confirms-2024-warmest-year-record-about-155degc-above-pre-industrial-level
[3] https://www.zdfheute.de/wissen/klima-klimawandel-ursachen-folgen-faq-100.html
[4] https://www.tagesschau.de/wissen/klima/globale-erwaermung-100.html
[5] https://www.fdr.uni-hamburg.de/record/16366
[6] https://www.frontiersin.org/journals/psychology/articles/10.3389/fpsyg.2019.02323/ful
[7] https://www.augsburger-allgemeine.de/wirtschaft/gute-vorsaetze-reichen-nicht-oecd-schlaegt-alarm-zu-wenig-tempo-beim-klimaschutz-112734275
[8] https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/weltklimagipfel-krisentreffen-am-amazonas-was-bringt-die-klimakonferenz-112756347
[9] https://www.unep.org/resources/emissions-gap-report-202